-
KG Luthersbrunn / Gemeinden / – Kirche Hilst
Die Kirche in Hilst
Ein schlummerndes Kleinod
Die kleine Prot. Kirche in Hilst blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück.
Am 30. April 1933 wurde der Grundstein zum Bau gelegt und im Sommer (16. Juli) das Richtfest gefeiert. Nach nur knapp eineinhalb Jahren Bauzeit wurde die Kirche am 04. November 1934 eingeweiht.
Nur sieben Jahre währte die Geschichte des Gotteshauses: 1941 riss der sogenannte „Wiederaufbau“ die Kirche ab. Nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug begannen große Planungen für die gesamte Region, die vom besetzten Frankreich bezahlt werden sollten. Hilst sollte zum Truppenübungsplatz Bitsch gelegt werden, die Kirche musste weichen. Die Einrichtung brachte man in die Kirche nach Obersimten, die Glocke kam in den Turm der Kirche von Niedersimten.
Damit wäre die Geschichte der Prot. Kirche Hilst zu Ende gewesen, wenn es nicht engagierte Gemeindeglieder gegeben hätte: Bereits 1947, zwei Jahre nachdem der Zweite Weltkrieg mit dem Sieg über Nazi-Deutschland zu Ende ging, wurde der Bauplatz für die Wiedererrichtung der Hilster Kirche eingeschlagen. 1948 erfolgte der Einschnitt des Bauholzes in Vinningen und der Schweixer Mühle und das Aufschlagen und Aufmauern. Am 29. August wurde das Richtfest gefeiert und noch im selben Jahr wurden Dach und Dachreiter gedeckt und die Vertäfelung der Decke abgeschlossen.
Am 28. August 1949, 15 Jahre nach der Einweihung der ersten Kirche und 8 Jahre nach deren Abriss, wurde die neuerrichtete Kirche eingeweiht. 1957 wurde die alte Glocke durch zwei neue ersetzt. 1976 erhielt die Kirche einen neuen Anstrich und das Außengelände wurde hergerichtet. 1980 konnten durch die Erbschaft von Frau Lina Balzer neue Fenster eingesetzt werden. In den Neunziger Jahren wurden die großen Bäume auf dem Außengelände gefällt und durch den beim Verkauf des Holzes erwirtschafteten Betrag Renovierungsarbeiten durchgeführt.
Die Prot. Kirche Hilst mit ihrer noch kurzen aber bewegten Vergangenheit ist ein Kleinod und ein Symbol der Bereitschaft, sich gegen alle Widrigkeiten der Geschichte für seine Kirche einzusetzen.
Heute schlummert dieses Kleinod leider vor sich hin.
Der Glockenstuhl ist stillgelegt, da sich bei Geläut die Schwingungen auf den Dachreiter übertragen. Die Türen klemmen, der Putz bröckelt. Das Traurigste aber ist: der scheinbar späte Triumph dunkler Zeiten: Damals wurde die Kirche im verblendeten Siegestaumel abgerissen. Heute steht sie da… und bleibt nur allzu oft fast leer. In den Gottesdiensten findet sich meist nur eine Handvoll Menschen, die sich unter dem Wort Gottes versammeln. Und manchmal trösten sich PredigerIn, OrganistIn und Kirchendienerin mit dem Jesuswort: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)
Wie damals beim Wiederaufbau so braucht die Kirche (nicht nur die Hilster) heute engagierte Menschen. Die Kirche braucht Sie!
Besuchen Sie unsere Gottesdienste; feiern Sie Ihre Taufen, Trauungen, ihr Ehejubiläum; nehmen Sie am Gemeindeleben teil, damit die kurze Geschichte der Kirche zu Hilst noch lange weitergeht und unser Kirchlein aus dem Schlummer erwacht und wieder strahlt als das, was sie ist: Ein Kleinod!